Die deutschen Bundesländer
Im Ergebnis der Besetzung Deutschlands durch die vier Siegermächte des 2. Weltkriegs erfolgte eine schrittweise territoriale Neugliederung des ehemaligen Deutschen Reiches. Dabei setzte sich die Vorstellung der amerikanischen Besatzer durch, die ein föderales Staatssystem mit zumindest teilweiser politischer Selbstständigkeit der Länder favorisierten.
Heute bilden 16 deutsche Bundesländer die Bundesrepublik. Darunter
befinden sich mit Berlin, Hamburg und Bremen/Bremerhaven drei
Sonderfälle, die gleichzeitig die Rechte und Pflichten eines Landes und
einer Stadt wahrnehmen. Die deutschen Bundesländer, die sich von den
Küsten der Nord- und Ostsee über Seenlandschaften, Ebenen und
Mittelgebirge bis zu den Gipfeln der Alpen erstrecken, haben von den
Erstgründungen im Juli 1945 bis heute noch manche Veränderung erfahren.
So erfolgten beispielsweise für Baden-Württemberg Umstrukturierungen,
das Saarland trat erst 1957 dem Bund bei, die Bezirke der ehemaligen DDR wurden 1990 wieder in fünf Bundesländer aufgegliedert und Berlin verlor seinen bis dahin komplizierten Status.
Eine Betrachtung der Geschichte der deutschen Bundesländer vor dem Jahr
1945, geht auf eine Vielzahl von Herrschaftsformen ehemaliger
Königreiche und Fürstentümer zurück, was sich heute noch teilweise in
Traditionen und Dialekten widerspiegelt.
Vier nationale Minderheiten der dänischen, friesischen und sorbischen
Bevölkerung sowie die der Sinti und Roma sind in die Bundesländer
eingegliedert.
Die fünf größten Bundesländer sind in Regierungsbezirke unterteilt.
Landkreise, kreisfreie Städte und teilweise Kommunalverbände sowie die
Gemeinden bilden die übrigen Strukturen der Flächenstaaten.
Das Bundesland Bayern ist mit 20% Anteil das flächenmäßig größte, Bremen
mit etwa 0,6% das kleinste Bundesland. Die höchste Einwohnerzahl weist
Nordrhein-Westfalen auf, die geringste wiederum Bremen.
Erhebliche Unterschiede weisen deutsche Bundesländer hinsichtlich ihrer
Wirtschaftsleistung, Bildung und sozialer Gesichtspunkte auf. Während
nach jüngsten Untersuchungen Baden-Württemberg als reichstes und
sozialstes Bundesland in Deutschland gilt und es gemeinsam mit Bayern
und den Stadtstaaten Hamburg und Bremen das höchste Bruttoinlandsprodukt
je Einwohner erwirtschaftet, fallen andere Länder erheblich ab. Dies
betrifft vor allem Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Berlin.
Zwiespältig stellt sich die teilweise politische Eigenständigkeit der Bundesländer dar. So hat zum Beispiel jedes Land eine eigene Bundesvertretung bei der EU mit einem eigenen Mitspracherecht (eine Ausnahme bilden Schleswig-Holstein gemeinsam mit Hamburg). Dies legt mancher Betrachter als eine Schwächung der Position der BRD als Gesamtes aus.
Je
nach Lage bieten verschiedene Bundesländer den ansässigen Unternehmen
auch Förderprogramme an, um die Firmen in der Region zu halten. Für
zahlreiche Händler ist auch der Standort bedingt durch Autobahnanbindung
etc. sehr wichtig.